Fels Film

Weitere Infos zum Film "Der Meister von Wudangshan":

Tian Liyang ist Meister in der 15. Generation der Inneren Kampfkünste der berühmten Wudang-Schule und hat zahlreiche Schüler im In- und Ausland. Außer durch seine geschmeidigen, kraftvollen Bewegungen und sein großes Können beeindruckt er durch sein offenes, gewinnendes Wesen und seinen Charme. Er verkörpert die daoistischen Prinzipien von Natürlichkeit und Gelassenheit und besitzt trotz seiner jungen Jahre zuweilen bereits die Ausstrahlung eines alten Weisen.

Die Inneren Kampfkünste Taijiquan, Bagua und Xingyi:
haben der Legende nach ihren Ursprung im 15. Jahrhundert in den Wudangbergen. Schriftliche Quellen reichen allerdings nur bis ins 17. Jahrhundert und verweisen auf die Familie Chen in Henan. Besonders Taijiquan ist im Westen in den letzten Jahrzehnten als Gesundheitsübung bekannt geworden. Doch auch die anderen Inneren Kampfkünste fördern durch weiche, fließende Bewegungen und meditative Konzentration sowohl körperliche Gesundheit als auch seelische Ausgeglichenheit, Konzentration und Ausdauer. In  den verschiedenen Stilen werden sogenannte Faustformen als festgelegte Bewegungsabfolgen geübt. Darüber hinaus gibt es Waffenformen sowie Partnerübungen.Zur Entwicklung der Inneren Kampfkünste haben viele verschiedene Faktoren beigetragen: u.a. das Beobachten von Kampfsituationen zwischen Tieren, die Wertvorstellungen des philosophischen und  volksreligiösen Daoismus und frühere Kampfkunstformen wie z.B. das buddhistische Shaolinboxen, hier auch Kungfu genannt.Ursprünglich dienten die Inneren Kampfkünste natürlich der Selbstverteidigung. Ab dem 17 Jh. wurden sie als familiengebundene Geheimlehre weitergegeben, die erst im 19. Jh. auch Außenstehenden vermittelt wurde. "Wer Taiji regelmäßig übt, erlangt die Geschmeidigkeit eines Kindes, die Kraft eines Holzfällers und die Gelassenheit eines Weisen." (chinesische Spruchweisheit )

Daoismus in den Innere Kampfkünste:
Die Wertvorstellungen des philosophischen und volksreligiösen Daoismus bilden den Hintergrund der Inneren Kampfkünste. Im Gegensatz zu den „äußeren“, mit dem aus Indien kommenden Buddhismus verbundenen Kampfkünsten, dem sogenannten Shaolinboxen oder „Kungfu“, lernt der Schüler in den „inneren“, auf daoistisch-chinesischem Hintergrund gewachsenen Formen harte Angriffe durch weiche, elastische Nachgiebigkeit und Gewandtheit abzuleiten, bzw. durch Destabilisierung des Gegners seine Kraft zu nutzen und ihm zurückzugeben. Diese Art von Bumerangeffekt braucht kaum Muskelkraft, jedoch große körperlich-geistige Entspannung, Wachheit und Harmonie.

Daoismus: Philosophischer Daoismus:
Neben dem Konfuzianismus ist der Daoismus die bedeutenste Stömung in der chinesischen Philosophie. Sie geht im wesentlichen auf Texte zurück, die die legendären daoistischen Klassiker Laotse, Dschuangtse, u.a. vor circa 2400 Jahren verfasst haben sollen. Trotz der Unterdrückung religiöser Praktiken im kommunistischen China blieb der Daoismus sowohl als Philosophie wie auch als Volksreligion überaus lebendig.

Religiöser Daoismus
Im Lauf der Jahrhunderte wurden im sogenannten Volksdaoismus Wertvorstellungen des philosophischen Daoismus mit vordaoistischen, schamanistischen Praktiken und buddhistischen und konfuzianistischen Ideen verbunden. Dieser religiöse Daoismus prägt bis heute Wertvorstellungen und Brauchtum des chinesischen Volkes und zeigt sich in der Verehrung der Ahnen und bestimmter Gottheiten, in Wahrsagerei und in magisch/rituellen Praktiken zur Lösung von Problemen. Nachdem die Regierung in Beijing den Druck auf die traditionelle Religion etwas gelockert hat, erfährt der religiöse Daoismus beim chinesischen Volk heute eine große Renaissance.
Im Gegensatz zum Konfuzianismus, der eine hierarchische Ordnung menschlicher Gesellschaft und der Welt insgesamt vorsieht, beruhen die Wertvorstellungen des Daoismus auf der Gleichberechtigung aller Menschen, auf Friedfertigkeit, Naturverbundenheit und „Wu Wei“, das „Nicht-Kontrollieren“ anderer Menschen und der natürlichen Umgebung. Nach Vorstellung der Gläubigen soll ein Leben gemäß der daoistischen Werte zu hohem Alter oder gar zu „Unsterblichkeit“ führen. Übungen zur Lebenspflege und die Inneren Kampfkünste wurden auf dem Hintergrund der daoistischen Anschauungen entwickelt.

Wudang-Shan - Heiligstes Gebirge unter dem Himmel:
Die Wudang-Berge liegen im Nordwesten der Provinz Hubei in Zentralchina. Sie werden  auch "Heiligstes Gebirge unter dem Himmel" genannt. Seit Jahrhunderten ziehen sich Menschen in die Abgeschiedenheit und Ruhe der Wudang-Berge zurück, um ihren daoistischen Übungen nachzugehen. Ihr Ziel ist es, im Einklang mit der Natur zu leben und durch verschiedene Übungen für Körper und Geist, ihr Leben zu verlängern oder gar unsterblich zu werden. In der großartigen Landschaft befinden sich mehr als siebzig daoistische Tempel, Klöster und Schreine aus der Mingzeit.
Auf verwunschenen alten Steinwegen erklimmen die Pilger den höchsten der 72 Gipfel, auf dessen Spitze sich der Goldene Tempel befindet. Hier wird der Vollkommene Krieger Zhenwu verehrt. Er ist das große Vorbild der Adepten der Inneren Kampfkünste Taijiquan, Bagua und Xingyi.

Daoistische Klöster der Wudangberge:
Morgens schon dringen aus den zahlreichen Klöstern und Tempel der Wudangberge die Gesänge der Nonnen und Mönche. Sie tragen traditionelle Tracht und bitten in ihren daoistischen Zeremonien um Friede, Gesundheit und Wohlstand für ihre Gemeinde.
Seitdem eine Eisenbahn die Wudang-Berge mit dem Rest der Welt verbindet und die chinesische Reform- und Öffnungspolitik auch hier Einzug hielt, finden auch viele Touristen ihren Weg hierher. Der Großteil der Besucher sind jedoch Pilger aus der Volksrepublik, Taiwan, Hongkong und Singapur, die hier in den heiligen Bergen  geistige Ruhe und Stärkung ihres daoistischen Glaubens suchen.

 
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